Die Generalversammlung des Bündnisses wählte den Leiter der Stiftung Hora de Obrar zum Vorsitzenden ihres Leitungsgremiums. Er ist der erste lateinamerikanische Vertreter, der diese Rolle im wichtigsten Netzwerk protestantischer Kirchen und Organisationen weltweit übernimmt.
Am 1. November in Yogyakarta, Indonesien, wählte die Generalversammlung der ACT-Alliance* Nicolás Rosenthal zum neuen Moderator ihres globalen Leitungsgremiums für die nächsten drei Jahre.
„Es ist keine Zeit für halbherzige Antworten. Wir müssen unsere Komfortzone verlassen“, erklärte er in seiner Antrittsrede vor den Delegierten.
„Jesus lebte mitten im Reich. Er wurde vom Reich getötet und ist trotz des Reiches wieder auferstanden. Heute ist er mitten unter uns und ruft uns auf, uns zu ändern und zu verändern“, warnte er und fügte hinzu: „Aber wir dürfen nicht naiv gegenüber den Machtfaktoren sein“. „Die öffentlichen und stillen Kriege werden weiterhin unsere Aufmerksamkeit erfordern. Die gravierenden wirtschaftlichen Ungleichheiten fordern uns auf, die dahinter stehenden Mächte anzuprangern und eine transformative Entwicklung zu gestalten. Das Versagen, die Klimakatastrophe zu stoppen, die rückschrittlichen Agenden gegen unsere Demokratien und das System der Vereinten Nationen zwingen uns dazu, nicht naiv zu sein und den Multilateralismus zu verteidigen.“
Die vollständige Antrittsrede kann hier in englischer Sprache nachgelesen werden.
Nicolás Rosenthal ist Argentinier und hat sein Theologiestudium am ISEDET (Instituto Superior Evangélico de Estudios Teológicos) in Buenos Aires abgeschlossen. Er verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung im sozialen Bereich und leitet seit 2009 die protestantische Stiftung Hora de Obrar der Evangelischen Kirche am Rio de la Plata. Er war Jugendmitglied des Exekutivausschusses der Allianz Reformierter Kirchen (2000–2004) und Präsident der Argentinischen Föderation Evangelischer Kirchen (FAIE) von 2006 bis 2009. Seit 2018 ist er Vorstandsmitglied der ACT-Alliance. Bis 2024 ist er Mitglied des Exekutivausschusses. Derzeit ist er Koordinator des ACT-Forums Argentinien.
*Die ACT-Alliance ist ein Netzwerk von über 145 kirchlichen und glaubensbasierten Organisationen in 120 Ländern, das lokale Gemeinschaften in den Bereichen humanitäre Hilfe, Geschlechter- und Klimagerechtigkeit, Migration und Vertreibung sowie Frieden und Sicherheit unterstützt.
Fotos: Albin Hillert/ACT