Fe y Feminismo: encuentro de empoderamiento y reflexión en Guatemala

Destacadas feministas y teólogas se reunieron para discutir la intersección entre fe y feminismo, resaltando la importancia de los espacios de diálogo que buscan la justicia y la equidad de género.

CEDEPCA y Jotay como parte de la Comunidad de Práctica para la Justicia de Género de la Alianza ACT, organizaron un foro feminista en Guatemala, para pensar cómo generar cambios y mejorar la vida de niñas, mujeres y diversidades en América Latina.

Marta Godínez, representante de la Alianza Política Sector de Mujeres, subrayó la urgencia de establecer diálogos entre mujeres de distintas corrientes ideológicas. “Es crucial encontrar puntos de encuentro para desmantelar prácticas de opresión, como el patriarcado y el racismo, que nos afectan día a día”, afirmó, destacando la importancia de construir complicidades para transformar la vida cotidiana de las mujeres.

La conversación se enfocó en los desafíos al tratar temas de derechos sexuales y reproductivos en contextos de fe. “Estos derechos son una de las áreas más difíciles de articular porque incluyen elementos profundos de nuestra relación con el mundo y la libertad de decidir sobre nuestros cuerpos”, explicó Godínez, agregando que el entendimiento desde la espiritualidad puede facilitar el diálogo y la comprensión mutua.

Por su parte, Brenda García, teóloga salvadoreña Magister en teología latinoamericanas, enfatizó que la fe es un motor en la lucha por la justicia social y la igualdad. “En nuestras comunidades, la fe debe ir de la mano con la justicia, amor y paz, principios que forman parte de las enseñanzas del Evangelio”, comentó. Además, subrayó la necesidad de romper el estigma de que fe y feminismo son incompatibles. “Ambos tienen todo que ver, ya que la fe nos llama a promover las buenas nuevas y el feminismo busca justicia para las mujeres”, afirmó.

Este evento no solo brindó una plataforma para el intercambio de ideas, sino que también buscó inspirar a las participantes a continuar explorando estos temas y promoviendo la justicia desde diferentes perspectivas. Según las ponentes, el objetivo es que los participantes no lleven sólo respuestas, sino también preguntas y propuestas para construir juntas un futuro más justo y digno.

Es importante crear espacios para que como mujeres contemos nuestra experiencia y partamos desde ahí, desde nuestra propia vivencia. Para ir construyendo nuevas ideas y nuevas propuestas, no quedarnos solo con lo teórico, sino que poner nuestra voz, nuestro sentir y nuestro pensar, para construir con bases más sólidas y con las cuales nos sintamos más identificadas”, puntualizó Pamela Liquez, Coordinadora de la Pastoral de las Mujeres, del Centro Evangélico de Estudios Pastorales para Centroamérica (Cedepca).

El encuentro concluyó con un llamado a continuar generando espacios de reflexión donde las mujeres puedan compartir sus experiencias y construir desde la práctica, uniendo fuerzas entre distintas comunidades, tanto de fe como feministas, para trabajar por un mundo más equitativo.

La Comunidad de Práctica para la Justicia de Género de América latina y El Caribe es un espacio de articulación feminista latinoamericano integrado por mujeres de iglesias y organizaciones basadas en la fe de la Alianza ACT*.

La comunidad de práctica incide en el ámbito de las organizaciones que integran ACT, y más allá de ellas, compartiendo buenas prácticas, generando conocimiento y posicionando voces de fe con perspectiva de derechos humanos en espacios locales y globales para la promoción de la igualdad de las mujeres y diversidades.

*ACT Alianza es una red global de más de 130 iglesias y organizaciones basadas en la fe que trabajan juntas en más de 120 países para crear cambios positivos y sostenibles en la vida de las personas pobres y marginadas, independientemente de su religión, política, género, orientación sexual, raza o nacionalidad.

Brücken bauen: Diakonie-Treffen in Entre Ríos

Unter dem Motto „Unser diakonisches Handeln verbessert die Lebensbedingungen“ kamen Vertreterinnen aus fünf zentralen Gruppen der Bezirksarbeit zusammen: Katechetinnen, Frauen, Jugendliche, “Diakonietreffen” und Beirat. 

Der Tag begann mit einer Andacht, die den Boden für die anschließenden Debatten bereitete. Die Teilnehmer*innen wurden in Arbeitsgruppen eingeteilt, um spezifische Themen der Diakonie in ihren jeweiligen Bereichen zu behandeln, mit Fokus auf Kinder und Jugendliche, Frauen und Gesundheit.

In diesen Arbeitsgruppen wurden grundlegende Themen für die diakonische Praxis diskutiert, wie Inklusion und die Achtung der Rechte von Kindern, Gendergerechtigkeit bei der Aufgabenverteilung in diakonischen Projekten und die Bedeutung der Arbeit für die ganzheitliche Gesundheit der Menschen.

Ein Höhepunkt des Treffens war die Reflektion über die Freude als Ausdruck der Liebe Gottes in der Tat. Pastorin Estela Andersen sprach in bewegenden Worten über die Bedeutung der Diakonie als lebendiges Zeugnis der Liebe, die die Welt verändert. Diese Botschaft hallte tief bei den Teilnehmer*innen nach und erinnerte sie an das Wesentliche ihres diakonischen Handelns.

Neben theologischen Überlegungen wurden konkrete und nachhaltige Vorschläge zur Bereicherung der diakonischen Praxis im Bezirk Entre Ríos vorgestellt:

  • Aktualisierte Erhebung der diakonischen Werke: Jährliche Datenerhebung zum Verständnis und zur Überwachung der Arbeitsweise der diakonischen Werke.
  • Gleiche Verteilung der Aufgaben: Beseitigung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten bei der Zuweisung von Verantwortlichkeiten.
  • Integrierte partizipative Kommunikation: Förderung eines offenen und partizipativen Dialogs zwischen allen Akteuren der Diakonie.
  • Institutionalisierung der Diakonie: Integration der Diakonie in das Glaubensleben der Kirche und Durchführung spezieller Gottesdienste.
  • Diakonisches Update: Regelmäßige Abfrage des Fortbildungsbedarfs und Erfahrungsaustausch in Netzwerken und diakonischen Räumen.
  • Aufbau einer gemeinsamen Vision: Vernetzung der verschiedenen Diakonischen Werke im Bezirk zur Integration neuer und bereichernder Erfahrungen.

Das Treffen bot auch die Gelegenheit, Zeugnisse und Erfahrungen von Menschen auszutauschen, die sich in den diakonischen Werken der Region engagieren, und die greifbaren Auswirkungen der Diakonie auf das Leben von Menschen und Gemeinschaften zu veranschaulichen.

Hora de Obrar bei der UN-Weltfrauenkonferenz vertreten

Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben sich verpflichtet, die Mittel zur Bekämpfung der Armut von Frauen und Mädchen zu erhöhen. Die Teilnahme der Stiftung Hora de Obrar als Teil der ACT Alliance Delegation war von großer Bedeutung.

Nach zwei intensiven Verhandlungswochen in den Büros der Vereinten Nationen in New York einigten sich die Mitgliedstaaten schließlich auf ein Dokument, das sie verpflichtet, die Gleichstellung der Geschlechter zu beschleunigen und die Armut von Frauen und Mädchen zu beenden.

„Die Zeit drängte und das Risiko, keine Einigung zu erzielen, schien immer größer zu werden“, berichtete Mariana Malgay, Kommunikationskoordinatorin von Hora de Obrar, die als Mitglied der ACT-Praxisgruppe für Gendergerechtigkeit aus Lateinamerika und der Karibik an der ersten Woche der 68. Sitzung der Kommission für die rechtliche und soziale Stellung der Frau (CSW68) teilnahm. 

„Bei dieser CSW war es uns wichtig, die Frage der Finanzierung zur Diskussion zu stellen, insbesondere aus der Perspektive der Entwicklungsländer, und Gerechtigkeit und Mitverantwortung von den reicheren Regierungen einzufordern, da dieser Reichtum durch ein extraktivistisches Modell unserer Ressourcen erzeugt wird“, sagte Malgay.

„In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, die internationale Zusammenarbeit zu dekolonisieren. Was bedeutet das? Zum Beispiel, dass die Kriterien für die Entwicklung eines Projekts die der lokalen Gemeinschaften sein sollten, dass die bürokratischen Ebenen flexibler werden und dass langfristige Projekte unterstützt werden, die tiefere Transformationen ermöglichen“, erklärt sie. Dieser Aspekt spiegelte sich auch in den vereinbarten Empfehlungen wider: Die Einbeziehung und Finanzierung von Frauenorganisationen zur Armutsbekämpfung.

Das verabschiedete Dokument erkennt an, dass die internationale Finanzarchitektur für eine Welt in der Krise nicht geeignet ist und fordert Reformen, die es den Ländern ermöglichen, Ressourcen für die Gleichstellung der Geschlechter zu mobilisieren und zu investieren: Schuldenerlass, progressive Steuersysteme und die Garantie, dass öffentliche Mittel für die Bedürfnisse und Rechte von Frauen und Mädchen eingesetzt werden.

„Seit vielen Jahren gibt es in Lateinamerika eine Agenda mit Beiträgen von Frauen- und feministischen Bewegungen, um auf eine Gesellschaft der Pflege hinzuarbeiten. Das bedeutet, dass wir anfangen müssen, Pflege als Recht, als Bedürfnis und als Arbeit zu begreifen. Und das betrifft vor allem die Lebenskonzepte von Frauen und Mädchen“, betonte sie.

„Andererseits haben wir als Glaubensorganisationen eine zunehmend wichtige Rolle, die darin besteht, sichtbar zu machen, zu argumentieren und aus einer Perspektive des Glaubens und der Rechte Einfluss zu nehmen, als zwei Dimensionen, die sich nicht widersprechen. Das ist entscheidend, weil es Staaten und Staatenbündnisse gibt, die heilige Texte instrumentalisieren, auch im UN-Bereich, um zu verhindern, dass Frauen und Mädchen bessere Entwicklungschancen haben“, sagte sie.

In diesem Zusammenhang hob sie die Arbeit hervor, die Hora de Obrar zusammen mit der ACT Gender Practice Community leistet: „Es ist notwendig, vor Ort mit den benachteiligsten Gruppen zu arbeiten, und solche Gelegenheiten wie die CSW sollten genutzt werden, um mit Regierungen ins Gespräch zu kommen, wie wir es getan haben, und um die Aufmerksamkeit von Beamten und Beamtinnen zu gewinnen, die Entscheidungen über unser Leben treffen, oft in aller Ruhe und Bequemlichkeit und sogar ohne Beweise oder Engagement“, schloss sie.

25N: Argentinien muss den Abbau und die Definanzierung von Gender-Politiken stoppen

Rückschritte bedeuten mehr Leid, mehr Gewalt und mehr Todesfälle für Mädchen und Frauen. Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und während 16 Tagen Aktivismus bekräftigen Hora de Obrar und SEDi, dass das Leben in all seiner Vielfalt heilig ist und dass ein Leben frei von Gewalt ein Menschenrecht ist.

Obwohl die Ziele der Gleichstellungsagenda in Argentinien noch nicht vollständig erreicht wurden, hat die Regierung damit begonnen, wichtige staatliche Maßnahmen zurückzufahren. Ein Beispiel dafür ist die Aufhebung des ENIA-Plans (Nationaler Plan zur Verhinderung ungewollter Schwangerschaften bei Heranwachsenden), mit dem die Zahl der ungewollten Schwangerschaften bei Teenagerinnen um 50 % gesenkt werden konnte. Budgetkürzungen und Massenentlassungen wirken sich direkt auf die Programme der sexuellen und reproduktiven Gesundheit aus. Ein konkretes Beispiel ist, dass die Verteilung von Verhütungsmitteln nun in der Verantwortung der Provinzen liegt, jedoch ohne ausreichende finanzielle Mittel.

Ebenso werden Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt zerstört, wie die Notrufnummer 144 (bietet Unterstützung, Information und Beratung für Personen, die mit genderspezifischer Gewalt konfrontiert sind) und das Programm „Acompañar“, das die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen und LGBT-Personen in Gewaltsituationen stärken soll. Allein im ersten Quartal 2024 haben von 2462 Frauen, die das Programm beantragt haben, nur 434 Hilfe erhalten, wodurch viele Frauen in extremen Risikosituationen schutzlos blieben. Das Budget für diese Programme beträgt in diesem Jahr nur 15%, was sich direkt und kritisch auf die von Gewalt betroffenen Frauen und Mehrfachidentitäten auswirkt.

Gewalt gegen Frauen kennt keine Grenzen

Dies ist kein lokales Problem. Der Rückschritt ist grenzüberschreitend. Argentinien, historisch führend in der Verteidigung der Frauenrechte, sendet heute mit seinen Entscheidungen ein falsches Signal an die gesamte Region. Argentinien war das einzige Land der Welt, das November 2024 bei den Vereinten Nationen gegen die Prävention und Beseitigung aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen gestimmt hat.

Weltweit sind die Fälle von genderspezifischer Gewalt im Vergleich zu 2023 um mehr als 50% gestiegen, so die Vereinten Nationen. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 51100 Frauen und Mädchen von ihren Partnern oder anderen Familienmitgliedern getötet. Das bedeutet, dass weltweit durchschnittlich alle 10 Minuten eine Frau ermordet wird.

Bis zum 30. Oktober dieses Jahres wurden in Argentinien 207 Frauen ermordet, also alle 35 Stunden eine. In Paraguay gab es 27 Frauenmorde und 40 Mordversuche, während in Uruguay 23 Frauen durch geschlechtsbezogene Gewalt ums Leben kamen.

Die Rolle der Glaubensgemeinschaften

In diesem Zusammenhang kommt auch den Religionsgemeinschaften eine Schlüsselrolle zu. „Patriarchale Strukturen müssen in Frage gestellt werden. Es ist an der Zeit, einen transformativen Glauben zu fördern, der nach Gleichheit und nicht nach Diskriminierung strebt“, sagte Pilar Cancelo, Direktorin des Evangelischen Dienstes für Diakonie (SEDi).

Nicolás Rosenthal fügte hinzu: „Wir müssen Räume schaffen für neue Wege, um Neues zu tun – für neue Praktiken, die die Vielfalt respektieren und die Gleichheit der Geschlechter in Harmonie gewährleisten. Deshalb fördern wir die befreiende Botschaft des Evangeliums für ganzheitliche Gesundheit, Respekt vor Gleichheit und Vielfalt und den Schutz der Beziehungen und Rechte aller Menschen“.

Alle Ziele erreicht: Abschluss des Projekts zur Stärkung von 16 indigenen Gemeinden in der Provinz Misiones

Mbya-Vertreter, Angehörige der indigenen Mbya-Guaraní, einer Gemeinschaft mit reicher kultureller Tradition im Atlantischen Regenwald Südamerikas, Provinzbehörden und zivilgesellschaftliche Organisationen feierten den erfolgreichen Abschluss des Projekts Tape Porã der Stiftung Hora de Obrar in Ruiz de Montoya. 

160 Personen versammelten sich am Donnerstag, den 6. Juni, im städtischen Sportzentrum, um die Erfolge des Projekts Tape Porã zu feiern. Zu den herausragenden Ergebnissen zählen der Ausbau von 32 Strom- und Wasserwerken, eine Verringerung der Schulabbrecherquote um 45% in der Sekundarschule BOP 116 für ländliche und indigene Gemeinden, die Erstellung von zweisprachigem Lehrmaterial, die Schulung von mehr als 1000 Personen und die Förderung der ganzheitlichen Gesundheit der indigenen Bevölkerung. Darüber hinaus erleichterte das Projekt den Zugang zur Justiz und förderte die Ernährungssicherheit durch die Produktion von 470 Tonnen Nahrungsmitteln. Dieses Projekt der Stiftung Hora de Obrar wurde von der Europäischen Union und Brot für die Welt kofinanziert. 

Miruna Rusen, Projektbeauftragte der Europäischen Union, sagte: „Auch wenn unsere Finanzierung für dieses spezielle Projekt nach diesen drei Jahren ausläuft, bleibt die Partnerschaft mit der Europäischen Union bestehen, da die Unterstützung indigener Gemeinschaften zur Stärkung der kulturellen Vielfalt zu den Werten der EU gehört“.

Die Feier begann mit dem traditionellen Mbya-Gruß der 16 Häuptlinge der beteiligten indigenen Gemeinschaften und dem Segen von Mburuvicha Hilario Acosta aus Takuapí. Der Bürgermeister von Ruiz de Montoya, Victor Vogel, zeigte sich sehr dankbar: „Ich erlebe dies mit großer Freude, denn eine seriöse und verantwortungsvolle Arbeit endet mit allen erreichten Zielen. Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt einen Wendepunkt für alle darstellt.“ Vogel bekräftigte sein Engagement für eine weitere enge Zusammenarbeit mit Hora de Obrar und überreichte Nicolás Rosenthal, dem Geschäftsführer der Stiftung, eine offizielle Interessensbekundung der Exekutive und des Stadtrates. 

Seinerseits hob Rosenthal die über 15-jährige Arbeit in der Region hervor und betonte: „Wir tun dies nicht nur, weil die Mbya-Kultur einen fundamentalen Beitrag leistet, den es zu stärken gilt, sondern auch, weil die Rechte indigener Völker gesichert werden müssen, da sie es leider nicht immer sind.“ Abschließend dankte er dem Aty Mburuvicha und den Gemeinden, den lokalen und regionalen Behörden sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen, der Evangelischen Kirche am La Plata, und der Europäischen Union und Brot für die Welt für ihre finanzielle Unterstützung.

Zum Abschluss teilten Laura Gómez und Javier Allara, die Projektleiter vor Ort, zusammen mit Vertretern der Mbya-Guaraní-Gemeinschaften ihre Erfahrungen zu den fünf Schlüsselbereichen des Erfolgs: ein interkulturelles, interdisziplinäres und kontextbezogenes Team, ein ganzheitlicher Ansatz mit einer Gender-Perspektive, der auf die Bedürfnisse der Gemeinden eingeht, zweisprachige Kommunikation und Kompetenzaufbau sowie sektorübergreifende Zusammenarbeit und Synergien.

30 Jahre Engagement und Widerstand: Wir feiern den Lebensweg des Netzwerks Angelelli

Mit einem bewegenden Zeugnis feiert das Netzwerk der Basisorganisationen Angelelli drei Jahrzehnte unermüdlicher Gemeindearbeit in Florencio Varela, einer Stadt im Großraum Buenos Aires, die für ihre lebendige Gemeinschaft und ihre sozialen Herausforderungen bekannt ist, und setzt damit einen Meilenstein für den Aufbau von Räumen der Solidarität und des Widerstands. Es begleitet 6.300 Menschen, vor allem Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, in 36 strategisch verteilten Gemeinschaftszentren.

Diese Zentren des Angelelli-Netzwerks bieten ein breites Spektrum an Aktivitäten, von Kunst- und Handwerkkursen bis hin zu schulischer Unterstützung und Spielen. Ihre Aktivitäten gehen jedoch über die Türen der Zentren hinaus: Sie engagieren sich mit Straßenaktionen wie Kulturspaziergängen, Gemeinschaftsküchen und mobilen Kunstworkshops.

Auch kritische Themen wie genderspezifische Gewalt, institutionelle Gewalt, rechtliche Probleme und problematischer Konsum werden in der Straßenarbeit des Netzwerks angesprochen. Es bietet mobile Beratungen an und schafft Räume für individuelle und Gruppenunterstützung für Menschen, die von diesen Situationen betroffen sind.

Von der Not zur kommunalen Organisation 

Das Angelelli-Netzwerk entstand 1993 aus dem Kampf für die Deckung der Grundbedürfnisse und die Wiederherstellung der Rechte historisch benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Durch gemeinschaftliche Organisation wurden Fortschritte bei der Verbesserung der städtischen Umwelt erzielt, wie z.B. das Recht auf Zugang zu Land für den Bau von Wohnungen und zu grundlegenden Dienstleistungen. Die Koordinatorinnen erklären: »Wir sind größtenteils Frauen, die sich auf diesen Weg begeben haben und sich mit dem Leben in den Gemeinschaftsräumen verpflichtet haben.« Sie haben ein Unterstützungsnetz geschaffen, in dem Spiel, Kunst, Tränen, Lachen, Mate und Gespräche alltägliche Elemente des Lebens und Lernens sind.

La Barriada: Ein Raum für Gemeindekommunikation

Stolz auf das, was sie erreicht hat, hat die Organisation das Gemeinschaftsradio »La Barriada« gegründet, um ihren Stimmen Gehör zu verschaffen und das Engagement zu teilen, das sie in diesen 30 Jahren dazu gebracht hat, zur Wiedererlangung des lokalen historischen Gedenkens beizutragen, die Verbrechen der letzten zivil-militärischen Diktatur (1976-1983) anzuprangern und eine Gemeinschaft aufzubauen, die auf Gerechtigkeit, Wahrheit und Gedenken basiert.

30 Jahre des Kampfes, des Widerstandes und der Träume

Diese 30 Jahre sind nicht nur Anlass, das Erreichte zu feiern, sondern auch an die Kämpfe, Widerstände und Träume zu denken, die die Geschichte des Angelelli-Netzwerks geprägt haben. Es waren 30 Jahre des Aufbaus von Gemeinschaft, des Kampfes gegen genderspezifische Gewalt, der Förderung des Gedenkens und der Gerechtigkeit, und der Unterstützung der neuen Generationen.

Hora de Obrar ist stolz darauf, das Netzwerk seit 20 Jahren in seiner Arbeit zu unterstützen und sich entschlossen dafür einzusetzen, die Lebensprojekte von Jugendlichen und Heranwachsenden zu fördern.

Um das Netzwerk Angelelli zu unterstützen, wenden Sie sich bitte an: desarrollo@horadeobrar.org.ar.

Über 1,7 Millionen Kinder haben keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung in Argentinien

Um diese Situation zu ändern, startet Hora de Obrar eine Kampagne zum Kauf von Lebensmitteln für die 12 Tageszentren der Evangelischen Kirche am La Plata (IERP) und der Reformierten Kirche (IRAs), die über 1000 Menschen unterstützen. 

Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik und Volkszählung (INDEC) leben mehr als die Hälfte (58,4 %) der Kinder und Jugendlichen zwischen 0 und 14 Jahren in Armut, und über 1,7 Millionen haben keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung. Angesichts dieser Situation werden die Gemeinschaftsküchen und Speisesäle von UNICEF als lebenswichtiges Unterstützungsnetzwerk in Zeiten wiederkehrender Wirtschaftskrisen beschrieben, das vielen Familien eine notwendige Mahlzeit am Tag bietet.

Durch die Unterbrechung der staatlichen Lebensmittelversorgung in Gemeinschaftsküchen und Speiseräumen haben unzählige Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu ausreichender Ernährung, was ihre Grundrechte verletzt und ihre Gesundheit und Entwicklung gefährdet. Die protestantische Stiftung Hora de Obrar war sich der Dringlichkeit dieses Problems bewusst und startete diese Kampagne, um hochwertige Lebensmittel für die Gemeinschaftszentren zu kaufen.

“Die Ernährung der Kinder kann nicht warten. Wir wissen, dass viele von ihnen ihre einzige Mahlzeit am Tag in den kirchlichen Gemeindezentren bekommen“, sagt Nicolás Rosenthal, Direktor von Hora de Obrar. „Es ist dringend notwendig, die Gemeinschaftsküchen und -zentren zu unterstützen. Die Kinder und Jugendlichen essen dort oder sie essen gar nichts.”

Die Spenden werden vollständig für den Kauf von Lebensmitteln für die Tageszentren der IERP und der IRAs verwendet, die derzeit große Schwierigkeiten haben, ihre Hilfsarbeit fortzusetzen. Diese Institutionen sind für viele Gemeinschaften von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur Nahrung, sondern auch einen sicheren Raum für Kinder und Jugendliche in gefährdeten Situationen bieten.

Die Spendenaktion von Hora de Obrar ist ein Aufruf zu Solidarität und konkretem Handeln, um dieser schweren Ernährungskrise zu begegnen. „Jede Spende zählt und macht einen Unterschied im Leben dieser Kinder und ihrer Familien“, betont Guido Forsthuber, Koordinator für Ressourcenentwicklung bei Hora de Obrar. „Wir laden Sie ein, sich an dieser gemeinsamen Initiative zu beteiligen und den Kindern in den Zentren eine Mahlzeit zu sichern.“

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Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank Kontoinhaber: Fundación Protestante de Diaconía Hora de Obrar
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Risikomanagement und Notfallprävention in lokalen Gemeinschaftsgruppen

Die Strategie der Stiftung Hora de Obrar zielt darauf ab, die Bemühungen, Kapazitäten und Ressourcen von Gemeinden, Organisationen und der Regierung zu koordinieren, um sich auf Brände, Überschwemmungen und andere Katastrophen vorzubereiten. Der Fall der Provinz Misiones und die Schlüsselrolle der Glaubensgemeinschaften.

Im Sommer 2021/2022 verwüsteten Waldbrände die Provinz Misiones, Argentinien. Die Brände breiteten sich schnell aus und erfassten ganze Gemeinden und Schutzgebiete. In vielen Gemeinden wurde deutlich, wie wichtig Instrumente zur Notfallvorsorge und zur schnellen Reaktion im Katastrophenfall sind. Das Risikomanagement in der Region musste dringend verbessert werden.

In diesem Kontext hat die Stiftung Hora de Obrar mit Unterstützung von Brot für die Welt ein umfassendes Projekt gestartet, das darauf abzielt, verschiedene Gemeindegruppen auf den Umgang mit Bränden vorzubereiten und vor allem ihre Fähigkeiten zur Prävention zu stärken.

  • Über 620 Menschen wurden zwischen 2021 und 2024 für das Risikomanagement und Notfallmaßnahmen sensibilisiert
  • Mehr als 20 Gemeinschaftsgruppen wurden begleitet

Die Sofortmaßnahmen-Kampagne

Bereits 2017, nach den schweren Überschwemmungen in der Provinz Entre Ríos, erkannte die Stiftung Hora de Obrar, dass die Ausbildung im Notfallmanagement eine Priorität ist. So wurden Schulungen für das Personal organisiert und eine Sensibilisierungskampagne für die Gemeinden der Evangelischen Kirche am La Plata durchgeführt. Später, im Jahr 2020, konnte Martina Grahl, Kooperationspartnerin für Risiko- und Notfallmanagement, mit Unterstützung von Brot für die Welt in das Team der Stiftung integriert werden, um diese Bemühungen zu systematisieren und zu intensivieren.

Im Dezember 2021 rief Argentinien wegen der Brände, aufgrund einer Kombination aus extrem hohen Temperaturen, anhaltender Dürre und einem historischen Rückgang des Paraná-Flusses in der Provinz Misiones den Notstand aus. In diesem Zusammenhang koordinierte Hora de Obrar zusammen mit 8 Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche am La Plata mit den in den Vorjahren erworbenen Kenntnissen direkte Aktionen für das Notfallpersonal, das die Brände bekämpfte. Durch diese koordinierte Aktion und die schnelle Mobilisierung konnten über  1,5 Millionen Pesos (ca. 6.500 USD) gesammelt werden. Die schnelle Koordination und Kommunikation zwischen den lokalen Ansprechpartnern und der Stiftung führte dazu, dass diese erste Hilfe oft schneller ankam als die anderer lokaler Akteuren.

Im Voraus handeln: Der Schulungs- und Sensibilisierungsplan

Nach der Nothilfephase wurden die Maßnahmen fortgesetzt. Zwischen 2021 und 2024 wurde eine Reihe von Workshops in der Provinz Misiones, im Chaco, in Buenos Aires und in Paraguay durchgeführt, bei denen über 600 Personen erreicht wurden.

Für Kooperationspartnerin Martina Grahl geht es bei den Schulungen nicht nur darum, zu lernen, wie man im Notfall handelt, sondern auch darum, das Bewusstsein für Prävention zu schärfen: „Der Klimawandel erhöht die Häufigkeit von Katastrophen. Es ist wichtig, dass die Gemeinden die lokalen Risiken erkennen und konkrete Pläne entwickeln, wie sie diese verringern können“, erklärt sie.

Die Schlüsselrolle der Glaubensgemeinschaften

Die aktuellen Klimaprognosen sind beunruhigend: Im Jahr 2030 könnte die Welt mit 560 Katastrophen pro Jahr konfrontiert sein. Noch alarmierender ist die Schätzung, dass fast 40 Millionen Menschen aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels und von Katastrophen in extreme Armut abrutschen könnten.

In diesem Szenario ist es schwer, Hoffnung zu finden. Martina Grahl formuliert es klar: „Ich beginne die Workshops immer mit der Frage, warum wir uns engagieren sollen, wenn es doch schon Expertenorganisationen gibt. Die Antwort ist einfach. Religiöse Gemeinschaften arbeiten nach den Werten der Solidarität und des Mitgefühls. Die diakonische Arbeit mit armen und marginalisierten Menschen, die Arbeit für Menschenrechte ist bereits ein Beitrag .“Darüber hinaus gibt es spezifische Beiträge, um in Notfällen zu handeln und präventive Maßnahmen zu ergreifen. „Der Staat spielt eine unersetzliche Rolle, aber auch die Kirche hat viele Einsatzmöglichkeiten. Sie kann zum Beispiel Menschen organisieren und Infrastruktur zur Verfügung stellen“, betonte die Expertin. „Wir haben auch eine Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, und wir haben viele Möglichkeiten, auf lokaler Ebene das Risiko von Katastrophen in den Gemeinden zu verringern.

Ganzheitlicher Ansatz

Die Integration des Risikomanagements in andere Projekte hat sich als wirksam erwiesen, um eine breitere Wirkung zu erzielen. In Zusammenarbeit mit dem Team des Aufforstungsprogramms Crece Selva Misionera und dem Programm Fortalecimiento Mbya wurden Aufforstungstage in indigenen Dörfern organisiert, um die Quellgebiete zu schützen und Überschwemmungen vorzubeugen. Darüber hinaus wurden indigene Führungskräfte im Bereich des Risikomanagements geschult. Der indigene Lehrer der Gemeinde Azul, Juan de Dios Mendez, betont: „Es ist ein Wissen, das nicht nur für mich wichtig ist, sondern für die ganze Gemeinde; ein Wissen, das uns hilft, wachsam zu sein, wenn Brände ausbrechen“.

Risiken erkennen, in Prävention investieren und Netzwerke schaffen

Nach drei Jahren intensiver Arbeit hat die Stiftung Hora de Obrar ein Modell konsolidiert, das Ausbildung, institutionelle Stärkung und Bewusstseinsbildung in den Gemeinden kombiniert. Über 600 Personen, darunter Beamte und Gemeindevorsteher, wurden mit spezifischen Instrumenten zur Erkennung und Bewältigung lokaler Risiken geschult. Doch die Lehren gehen über die Zahlen hinaus: das Wertvollste ist, dass die Gemeinden begonnen haben, sich selbst als Akteure zu sehen. Sie wissen jetzt, dass sie genauso wie die Behörden dafür verantwortlich sind, Katastrophen zu verhindern. Dieser kollaborative und präventive Ansatz zeigt, wie Martina betont, dass das Erkennen von Risiken, die Investition in Ressourcen und die Förderung der gemeinschaftlichen Organisation nicht nur Schäden reduzieren, sondern auch Leben retten können.

COP29: Eine weitere Rhetorik unerfüllter Versprechen

Der Klimagipfel in Baku, Aserbaidschan, hat erneut den Mangel an Ambition und konkreten Maßnahmen angesichts der Klimakrise und der mächtigen Wirtschaftslobby gezeigt. Die als „COP der Klimafinanzierung“ bezeichnete Konferenz endete ohne ausreichende Finanzierungszusagen oder klare Verpflichtungen und ignorierte die Forderungen der Jugend, der Frauen und der am stärksten betroffenen Gruppen.
16. November 2024, Baku, Aserbaidschan. Auf der COP29 hat ACT Alliance gemeinsam mit der Zivilgesellschaft eine stille Aktion vor dem Hauptplenarsaal durchgeführt, um die Notwendigkeit von Klimagerechtigkeit zu unterstreichen und auf das Schweigen vieler Stimmen in den Gängen der COP aufmerksam zu machen. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Global Day of Action for Climate Justice statt. 

Unzureichende Finanzierung

Das meistdiskutierte Ergebnis war das so genannte „Kollektive Quantifizierte Ziel für die Klimafinanzierung“ (NCQG), das die notwendigen Investitionen zur Unterstützung der verletzlichsten Nationen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen festlegt. Von den 1,3 Billionen Dollar, die die Länder des globalen Südens als notwendig erachteten, wurde eine jährliche Mobilisierung von nur 250 Milliarden Dollar zur Bekämpfung der Klimakrise vereinbart. Darüber hinaus würde ein Großteil dieser Mittel aus privaten Finanzierungsmechanismen stammen, was die Verschuldung der bereits betroffenen Nationen erhöhen könnte.

Schulden in Bezug auf die Menschenrechte, die Jugend und die Geschlechtergerechtigkeit

Das Fehlen einer Geschlechterperspektive verhindert die Entwicklung inklusiver und nachhaltiger Politiken, die die Realität derjenigen berücksichtigen, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden: Frauen und marginalisierte Bevölkerungsgruppen.

Ebenso wurde die aktive Beteiligung der Jugend übersehen, ein schwerwiegendes Versäumnis, wenn man bedenkt, dass es diese Generation sein wird, die die Folgen der gegenwärtigen Untätigkeit erben wird. 

Ohne eine Änderung der Struktur und der Prioritäten dieser Gipfel werden die Vereinbarungen weiterhin unzureichend sein, um einen gerechten und fairen Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft zu erreichen.

Energiewende: Ein Schritt zurück

Ein weiterer kritischer Punkt war der Rückschritt bei den Verpflichtungen zur Abschaffung fossiler Brennstoffe. Im Gegensatz zur COP28, die einen historischen Aufruf zur schrittweisen Abkehr von fossilen Brennstoffen enthielt, wurde im endgültigen Text von Baku lediglich die Notwendigkeit bekräftigt, „den Übergang zu sauberer Energie zu beschleunigen“, ohne konkrete Maßnahmen oder Fristen. Diese vage Sprache ist alarmierend, da fossile Brennstoffe die Hauptursache für den Klimawandel sind.

Blick auf die COP30: Eine Chance in Lateinamerika

Die nächste COP30 findet in Belém, Brasilien, statt und ist für Lateinamerika eine wichtige Bühne für eine anspruchsvollere und inklusivere Klimapolitik. Die Konferenz bietet den Ländern auch die Gelegenheit, neue nationale Anpassungspläne vorzustellen und ihre nationalen Beiträge (NDCs) zu überprüfen, die für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C entscheidend sind.

Die Herausforderung wird jedoch darin bestehen, die geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen, die die letzten Konferenzen dominiert haben, zu überwinden. Dafür wird notwendig sein:

  • Die Finanzierung des Klimaschutzes muss auf ein angemessenes Niveau angehoben werden (mindestens 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr).
  • Klare Rechenschaftsmechanismen zu schaffen, um sicherzustellen, dass die Verpflichtungen eingehalten werden.
  • Diejenigen in die Verhandlungen einzubeziehen, die am meisten unter den Auswirkungen leiden: verletzliche Gemeinschaften, junge Menschen und Frauen.

Die Klimaverhandlungen werden weiterhin von den wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen der mächtigsten Länder dominiert. Das Fehlen verbindlicher Verpflichtungen und die Verwässerung der Abkommen verhindern die dringend notwendige Transformation der Klimakrise. Vor diesem Hintergrund steht die internationale Gemeinschaft vor der anhaltenden Herausforderung, den Teufelskreis aus Untätigkeit und leeren Worten zu durchbrechen und konkrete, gerechte Maßnahmen zu ergreifen, die die Schwächsten schützen und eine nachhaltige Zukunft für alle sichern.

Nicolás Rosenthal ist der neue Moderator von ACT: «Es ist keine Zeit für halbherzige Antworten»

Die Generalversammlung des Bündnisses wählte den Leiter der Stiftung Hora de Obrar zum Vorsitzenden ihres Leitungsgremiums. Er ist der erste lateinamerikanische Vertreter, der diese Rolle im wichtigsten Netzwerk protestantischer Kirchen und Organisationen weltweit übernimmt.

Am 1. November in Yogyakarta, Indonesien, wählte die Generalversammlung der ACT-Alliance* Nicolás Rosenthal zum neuen Moderator ihres globalen Leitungsgremiums für die nächsten drei Jahre.

„Es ist keine Zeit für halbherzige Antworten. Wir müssen unsere Komfortzone verlassen“, erklärte er in seiner Antrittsrede vor den Delegierten.

„Jesus lebte mitten im Reich. Er wurde vom Reich getötet und ist trotz des Reiches wieder auferstanden. Heute ist er mitten unter uns und ruft uns auf, uns zu ändern und zu verändern“, warnte er und fügte hinzu: „Aber wir dürfen nicht naiv gegenüber den Machtfaktoren sein“. „Die öffentlichen und stillen Kriege werden weiterhin unsere Aufmerksamkeit erfordern. Die gravierenden wirtschaftlichen Ungleichheiten fordern uns auf, die dahinter stehenden Mächte anzuprangern und eine transformative Entwicklung zu gestalten. Das Versagen, die Klimakatastrophe zu stoppen, die rückschrittlichen Agenden gegen unsere Demokratien und das System der Vereinten Nationen zwingen uns dazu, nicht naiv zu sein und den Multilateralismus zu verteidigen.“

Die vollständige Antrittsrede kann hier in englischer Sprache nachgelesen werden.

Nicolás Rosenthal ist Argentinier und hat sein Theologiestudium am ISEDET (Instituto Superior Evangélico de Estudios Teológicos) in Buenos Aires abgeschlossen. Er verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung im sozialen Bereich und leitet seit 2009 die protestantische Stiftung Hora de Obrar der Evangelischen Kirche am Rio de la Plata. Er war Jugendmitglied des Exekutivausschusses der Allianz Reformierter Kirchen (2000–2004) und Präsident der Argentinischen Föderation Evangelischer Kirchen (FAIE) von 2006 bis 2009. Seit 2018 ist er Vorstandsmitglied der ACT-Alliance. Bis 2024 ist er Mitglied des Exekutivausschusses. Derzeit ist er Koordinator des ACT-Forums Argentinien.

*Die ACT-Alliance ist ein Netzwerk von über 145 kirchlichen und glaubensbasierten Organisationen in 120 Ländern, das lokale Gemeinschaften in den Bereichen humanitäre Hilfe, Geschlechter- und Klimagerechtigkeit, Migration und Vertreibung sowie Frieden und Sicherheit unterstützt.

Fotos: Albin Hillert/ACT